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Ein geselliges Beisammensein...

...könnte so angenehm sein, wohnte man nicht mit Verwandtschaft im Haus. Auf das vorsichtige Ankündigen "Da kommen vielleicht noch ein paar Leute zum Pizzabacken." bekommt man schon indirekt gesagt, dass es eigentlich nicht gewünscht ist, Besuch im Hause zu empfangen - zumindest nicht, wenn dieser Besuch spricht, herumläuft oder gar lacht. Das könnte schließlich den Haussegen schiefrücken. Ist man dann doch soweit, dass man alles eingekauft hat und die Leute da sind kann man auch selbst nicht richtig entspannen, da man ja konstant dieses Gefühl im Hinterkopf hat, es könnte mit der Verwandtschaft eskalieren. Also wird man zur Spaßbremse und achtet darauf dass es bloß nicht ungebührlich laut werden könnte. Beim Pizzabacken kann man jedoch nicht verhindern dass es etwas Lärm gibt, wenn der Streifen Backpapier von der Rolle abgerissen wird. Spätestens wenn dann im Untergeschoß an die Heizungsrohre geschlagen wird, weiss man, dass man nun besser jegliche Atemtätigkeit einstellt. Wenn dann auch noch mehrmals das Telefon klingelt steht die Eskalation schon kurz vor der Tür. So etwas bleibt natürlich auch den Gästen nicht verborgen und so entscheidet man sich, das Beisammensein aufzulösen. Als ein jeder nun wegen des bevorstehenden Aufbruchs seine Sachen zusammensucht, kommt es zum Stühlerücken, was leider schon wieder Lärm verursacht. Da man aber bereits die Instanzen Heizungsrohre und direkten Anruf hinter sich gelassen hat, werden nun die Eltern des Gastgebers angerufen, auf dass sie ihrem jungen 27 jährigen Sprössling doch bitte klarmachen sollen, dass es so nicht ginge. Etwas irritiert von diesem Anruf melden sich die Eltern dann auch, wobei der Besuch (nach kurzer Entschuldigung für die Verwandtschaft) inzwischen sowiso gegangen war. Nach kurzer telefonischer Schilderung der Sachlage sehe ich mich nun auch nicht mehr im Stande, mir weitere diesbezügliche Gedanken zu machen. Die Gäste gingen, wie soll es auch anders sein, alle durch das Treppenhaus Richtung Ausgang, was natürlich auch weniger störend wäre, hätte eine jede Partei ihre Wohnungstüren nicht Tag und Nacht sperrangelweit offen, um jeden Floh husten hören zu können. Das geht ja teils schon soweit, dass weiblicher Besuch im Eingangsbereich die Schuhe auszieht und ohne diese die Treppe emporsteigt, was der Hundehaarebüschel wegen auch nicht gerade sehr angenehm ist. Der gestrige Abend jedenfalls war eigentlich recht nett, bis die Heizungsrohre Töne von sich gaben.
Um das nun alles einmal zu relativieren: Klar waren wir bestimmt nicht extrem still und nur schweigend herumgesessen, jedoch waren wir auch abgesehen davon, dass wir 3 Lieder mitgesungen und uns unterhalten haben, nicht unverhältnismäßig laut. Im Vergleich zu "Partys" gleicher Größenordnung bei Komilitonen waren wir sogar sehr leise. Und das komische ist, dass es bei den Komilitonen nie Probleme mit den Nachbarn oder Ober-/Untermietern gab. Soziale Kontakte werden hier eben nicht gerade großgeschrieben - Besuch hier im Haus ist auch eher eine Seltenheit. Da das Ende meines Wohnens hier jedoch absehbar ist, werde ich nun künftig einfach keine Gesellschaften mehr einladen sondern mich auf die Besuche nur einzelner Personen beschränken (müssen).
Ich finde es jedoch schon etwas befremdlich, dass man kein Verständnis für die vielleicht 3 größeren Gesellschaften im Jahr - mehr traut man sich ja eh nicht, aufbringen kann, zumal man beruflich mit nichts Anderem Tag für Tag zu tun hat.

Ich bitte alle Gäste um Entschuldigung, dass es zu einem so abrupten Ende kam und hoffe, dass wir die Feierlichkeiten bei Gelegenheit an anderem Orte wieder aufnehmen können. Auch die lautstarken Kommentare meiner (An-)Verwandtschaft beim Hinausgehen bitte ich nicht weiter zu beachten. Zwar habe ich kein Wort davon verstanden, jedoch klang es weniger nett.

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