Psychiatrisches Taxi
Nachdem ich gestern den Sanitätsdienst beim Ostereiereschiessen beendet hatte und wieder bei meinen Eltern war, zog ich mich nur kurz in zivil um, dass ich meinen Großvater im direkten Anschluss wieder nach Heidelberg zurückfahren konnte. Der weitere Plan war, danach wieder zügig nach Neustadt zurückzufahren, um mit ein paar Leuten in die Stadt zu gehen.
Ich fuhr also meinen Opa geschwind nach Heidelberg, war noch kurz in meiner Wohnung und machte mich wieder auf den Weg nach Neustadt. Unterwegs kündigte ich schon an, dass ich gegen 21 Uhr (aktuell war es 20:30 Uhr) in Neustadt sein würde. Dann begab es sich aber, dass an der Kreuzung, bevor es in HD auf die Autobahn 656 geht, eine Frau (ca. 40 Jahre alt, vernünftig gekleidet und mit einigen Einkaufstaschen) an meine Beifahrerscheibe klopfte.
Ich fuhr also meinen Opa geschwind nach Heidelberg, war noch kurz in meiner Wohnung und machte mich wieder auf den Weg nach Neustadt. Unterwegs kündigte ich schon an, dass ich gegen 21 Uhr (aktuell war es 20:30 Uhr) in Neustadt sein würde. Dann begab es sich aber, dass an der Kreuzung, bevor es in HD auf die Autobahn 656 geht, eine Frau (ca. 40 Jahre alt, vernünftig gekleidet und mit einigen Einkaufstaschen) an meine Beifahrerscheibe klopfte.
Die Ampel war gerade rot und ich öffnete das Fenster. Sie fragte nett, ob ich sie in die Pfalz mitnehmen könne. Ich erwiderte, dass ich Nach Neustadt fahren würde und sie gerne mitnehmen könnte. Sie dankte und setzte sich zu mir ins Auto. Die Ampel wurde auch schon grün und ich fuhr los. Als wir dann ein paar Minuten gefahren waren, fragte ich, wo sie denn genau hinmüsse. Sie antwortete "nach Grünstadt". Daraufhin sagte ich, dass das ja nicht gerade auf dem Weg Richtung Neustadt liege und ich noch einen Termin in NW habe. Sie meinte, dass sie keine andere Möglichkeit habe, sonst nach Hause zu kommen und tat mir auch ein bisschen leid. Sie sagte, dass sie mich navigieren könne und ich so, keinen allzugroßen Umweg machen müsse. Nungut, etwas pampig willigte ich ein.
Nach und nach wurde mir die Dame suspekter. Sie begann zu erzählen und hörte auch nicht mehr damit auf. Sie sei kaufsüchtig. Ihr Bruder verstarb vor wenigen Jahren an Leukämie. Deswegen will sie leukämiekranken Menschen helfen und spendet daher Blut, bzw. ist für Knochemarkspende gelistet. Dann meinte sie, dass sie doch kein Blut mehr spendet, da sie das unter ihrer aktuellen Medikation nicht dürfe. Nicht erst dann fing ich an, stutzig zu werden. Dann erzählte sie, dass sie sich gerne gegen Gebährmutterhalskrebs impfen lassen würde und dass sie es unmöglich findet, dass junge Mädchen das bezahlt bekommen würden und sie nicht. Sie sei schließlich Hartz IV - Empfägerin und das stehe ihr zu. Nachdem ich ihr versuchte zu erklären, dass es dabei um die Impfung gegen ein Virus und nicht gegen Krebs ginge und das auch nur VOR Exposition Sinn mache, lenkte sie ein und meinte, dass sie die Impfung dann nötigenfalls auch privat zahlen würde. Gegen Hepatitis A/B will sie sich dann auch gleich noch impfen lassen denn da könne man sich ja auch schnell infizieren "wenn man nicht aufpasst". Ihre Mutter starb an einem Hinterwandinfarkt. Als ich ihr dann Übertragungsmöglichkeiten von Hepatitis C erklärt hatte, erläuterte dass es mehrere Arten von Leukämie gibt und wir über den Infarkt ihrer verstorbenen Mutter gesprochen hatten, fragte sie mich, ob ich im pharmazeutischen Bereich tätig sei...
Inzwischen hatte ich auch verstanden, dass diese Frau nicht nur EIN Problem hat. Wir waren nun kurz vor der Raststätte Wattenheim angelangt. Ich wurde etwas ungehalten und fragte sie, ob es ihr viel ausmachen würde, wenn ich sie an der Raststätte absetze und dann Richtung Neustadt fahren würde - denn ich habe ja einen Termin. Vielmehr über ihre Dreistigkeit aufgeregt, als über ihr "Ach, jetzt ist es auch nicht mehr so weit zu mir. Dort vorne können sie rechts abbiegen." liess ich mich breitschlagen und fuhr weiter. Jetzt hab ich mit dem Mist angefangen, nun muss ichs auch zu Ende bringen, dachte ich mir.
Sie erzählte, dass ihre Nachbarn sehr böse über sie reden würden und dass sie damit nicht zurechtkäme. Sie fragte mich nach Lösungsansätzen. Meine Antworten a) Umzug, b) Mit den Nachbarn darüber reden und c) Selbst eine Therapie machen, um damit besser umgehen zu können, fand sie toll. Nun erfuhr ich auch was für Tabletten sie nimmt und dass sie bereits in Therapie war. Auch dass ihr mehrfach zu einer staionären Therapieoptimierung geraten wurde. Desweiteren will sie als Hartz-IV-Empfängerin monatlich 45,- EUR für Kinder in Not spenden, da sie das Geld ja eh nicht braucht. Da blieb mir echt die Spucke weg!
Nun waren wir glücklicherweise auch schon mitten in Carlsberg angekommen (sie erinnerte sich unterwegs, dass sie eigentlich gar nicht in Grünstadt wohnt), wo ich sie aussteigen liess. Bevor sie ausstieg meinte sie, dass ihr Nachbar ihr unterstelle, sie würde ständig fremde Männer anquatschen und grinste mich dabei an. Ich erwiderte nur, dass ich das in den letzten 30 Minuten nicht habe bemerken können, ich sie keineswegs anziehend fände und dass das in meinem Fall sicher nicht so sei...
Die nächsten 25 Minuten auf meinem Rückweg nach Neustadt ärgerte ich mich dermaßen darüber, dass ich dieser dreisten Person immer wieder nachgegeben hatte. Ich hätte sie gleich kurz vor Mannheim auf der Autobahn rausschmeissen sollen. Ich hätte noch Geld fürs Mitnehmen kassieren sollen, denn schließlich ist sie als Hartz-IV-Empfängerin ja so wohlhabend, dass sie auch noch Geld an arme Kinder verschenkt. Dann kann sie es auch mir geben.
Nach und nach wurde mir die Dame suspekter. Sie begann zu erzählen und hörte auch nicht mehr damit auf. Sie sei kaufsüchtig. Ihr Bruder verstarb vor wenigen Jahren an Leukämie. Deswegen will sie leukämiekranken Menschen helfen und spendet daher Blut, bzw. ist für Knochemarkspende gelistet. Dann meinte sie, dass sie doch kein Blut mehr spendet, da sie das unter ihrer aktuellen Medikation nicht dürfe. Nicht erst dann fing ich an, stutzig zu werden. Dann erzählte sie, dass sie sich gerne gegen Gebährmutterhalskrebs impfen lassen würde und dass sie es unmöglich findet, dass junge Mädchen das bezahlt bekommen würden und sie nicht. Sie sei schließlich Hartz IV - Empfägerin und das stehe ihr zu. Nachdem ich ihr versuchte zu erklären, dass es dabei um die Impfung gegen ein Virus und nicht gegen Krebs ginge und das auch nur VOR Exposition Sinn mache, lenkte sie ein und meinte, dass sie die Impfung dann nötigenfalls auch privat zahlen würde. Gegen Hepatitis A/B will sie sich dann auch gleich noch impfen lassen denn da könne man sich ja auch schnell infizieren "wenn man nicht aufpasst". Ihre Mutter starb an einem Hinterwandinfarkt. Als ich ihr dann Übertragungsmöglichkeiten von Hepatitis C erklärt hatte, erläuterte dass es mehrere Arten von Leukämie gibt und wir über den Infarkt ihrer verstorbenen Mutter gesprochen hatten, fragte sie mich, ob ich im pharmazeutischen Bereich tätig sei...
Inzwischen hatte ich auch verstanden, dass diese Frau nicht nur EIN Problem hat. Wir waren nun kurz vor der Raststätte Wattenheim angelangt. Ich wurde etwas ungehalten und fragte sie, ob es ihr viel ausmachen würde, wenn ich sie an der Raststätte absetze und dann Richtung Neustadt fahren würde - denn ich habe ja einen Termin. Vielmehr über ihre Dreistigkeit aufgeregt, als über ihr "Ach, jetzt ist es auch nicht mehr so weit zu mir. Dort vorne können sie rechts abbiegen." liess ich mich breitschlagen und fuhr weiter. Jetzt hab ich mit dem Mist angefangen, nun muss ichs auch zu Ende bringen, dachte ich mir.
Sie erzählte, dass ihre Nachbarn sehr böse über sie reden würden und dass sie damit nicht zurechtkäme. Sie fragte mich nach Lösungsansätzen. Meine Antworten a) Umzug, b) Mit den Nachbarn darüber reden und c) Selbst eine Therapie machen, um damit besser umgehen zu können, fand sie toll. Nun erfuhr ich auch was für Tabletten sie nimmt und dass sie bereits in Therapie war. Auch dass ihr mehrfach zu einer staionären Therapieoptimierung geraten wurde. Desweiteren will sie als Hartz-IV-Empfängerin monatlich 45,- EUR für Kinder in Not spenden, da sie das Geld ja eh nicht braucht. Da blieb mir echt die Spucke weg!
Nun waren wir glücklicherweise auch schon mitten in Carlsberg angekommen (sie erinnerte sich unterwegs, dass sie eigentlich gar nicht in Grünstadt wohnt), wo ich sie aussteigen liess. Bevor sie ausstieg meinte sie, dass ihr Nachbar ihr unterstelle, sie würde ständig fremde Männer anquatschen und grinste mich dabei an. Ich erwiderte nur, dass ich das in den letzten 30 Minuten nicht habe bemerken können, ich sie keineswegs anziehend fände und dass das in meinem Fall sicher nicht so sei...
Die nächsten 25 Minuten auf meinem Rückweg nach Neustadt ärgerte ich mich dermaßen darüber, dass ich dieser dreisten Person immer wieder nachgegeben hatte. Ich hätte sie gleich kurz vor Mannheim auf der Autobahn rausschmeissen sollen. Ich hätte noch Geld fürs Mitnehmen kassieren sollen, denn schließlich ist sie als Hartz-IV-Empfängerin ja so wohlhabend, dass sie auch noch Geld an arme Kinder verschenkt. Dann kann sie es auch mir geben.
Kommentare
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-thh am :
Man will nett sein - oder kann einfach nur nicht sein sagen, wenn man von einem ziemlich dreisten Anliegen überrumpelt wird, ärgert sich dann zunehmend, findet aber auch keinen Weg, sich aus der Situation wieder herauszumanövrieren, muß gute Miene zum bösen Spiel machen und ist hinterher ausgesprochen sauer, nicht zuletzt auf sich selbst. seufz
Anna am :
Liegt aber auch daran, dass du ein zu gutes Herz hast. Ich hätte die erst garnet einsteigen lassen
Benjamin Egenlauf am :
Caro am :
Benjamin Egenlauf am :
Freut mich, dass ich Dich zum schmunzeln bringen konnte. Habe schon lange nichts mehr von Dir gehört. Was treibst Du denn? Wie gehts Dir?