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Handys - Gehirn weichgekocht

Die Versuche an Tieren - und an Leichen - haben gezeigt: Starke elektromagnetische Strahlung bei den handytypischen Frequenzen von einem bis zwei Gigahertz erwärmt das Gewebe.

Keine Überraschung, schließlich arbeiten Mikrowellenherde mit ähnlichen Frequenzen. Daraus haben Strahlenschützer die Grenzwerte für Handys abgeleitet. Sie sollen garantieren, dass die Erwärmung von Gehirnzellen oder Haut weit unter einem Grad Celsius bleibt. Doch genau hier liegt das Problem, sagt Markus Antonietti.

Es reicht nicht, die mittlere Temperaturerhöhung zu messen. Kurzzeitig können viel höhere Temperaturen auftreten. [...] Und jetzt kommt die Tragödie

sagt der Max-Planck-Direktor.

Genau da, wo wir den Bedingungen im Gehirn am nächsten sind, sehen wir die stärkste Aufheizung. Temperaturspitzen von 100 Grad. Da wird hundertmal so viel Energie absorbiert wie bisher gedacht. Das ist ein Horror.

Er hatte mit einer Erwärmung gerechnet, aber nicht in dieser Stärke.

"Es ist so wie mit der Bratwurst und dem Kartoffelbrei, sagt Antonietti. Wenn man beides in der Mikrowelle erwärmt, wird die Bratwurst viel schneller heiß als der Kartoffelbrei. Denn die Wurst enthält feinste Fetttröpfchen, umgeben von Wasser. An den Zellwänden von Fett und Wasser lagern sich elektrische Ladungen an, und die werden von den Mikrowellen sehr effizient erhitzt. Leider ist das Gehirn mehr Bratwurst als Kartoffelbrei. Ist Handystrahlung also gefährlich fürs Hirn? Vor solchen Aussagen werde er sich hüten, sagt Antonietti. »Die Mobilfunkindustrie hat gute Anwälte, aber auch aus wissenschaftlicher Sicht wäre die Schlussfolgerung voreilig.« Wie die kurzzeitige Erhitzung der Zellen sich auswirkt, ob dadurch das Risiko für Tumore steigt, können erst Experimente mit menschlichen Zellen und klinische Studien zeigen. »Aber wir kennen jetzt den Mechanismus, der zur Zellschädigung führen könnte. Als Wissenschaftler bin ich besorgt.« Tatsächlich haben Wiener Mediziner vor zwei Jahren im Rahmen der EU-Studie »Reflex« gemessen, dass Handystrahlung Genschäden an menschlichen Zellen verursacht - und zwar bereits weit unterhalb des gesetzlichen Grenzwerts von 2 Watt pro Kilogramm. Schon ab 0,3 Watt hatten die Wissenschaftler DNA-Schäden gemessen, die meisten Handys strahlen stärker." [...] "Allein - die Ergebnisse können von anderen Forschern bis heute nicht reproduziert werden. Der Humangenetiker Günter Speit von der Universität Ulm hat mit der Wiener Arbeitsgruppe sogar Doktoranden und Geräte ausgetauscht, um die Messungen zu wiederholen. Sie bestrahlten Zellkulturen aus der männlichen Vorhaut und von chinesischen Hamstern - die sind besonders empfindlich. Nach mehreren Monaten stand fest: keine Unterschiede mit und ohne Handystrahlung. Speit hat die Arbeit zur Veröffentlichung an das Fachblatt Mutation Research geschickt. Warum die Kollegen aus Wien damals DNA-Schäden beobachtet haben, kann er sich nicht erklären. »Ich zweifle nicht, dass die Schäden gesehen haben. Aber alles, was wir gemessen haben, spricht gegen genetische Effekte - und ich habe nichts mit der Mobilfunkindustrie zu tun.«" Quelle: Zeit online
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Zuletzt bearbeitet am 20.10.2019 16:41

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